Frühjahrsputz – Hygiene im Adwords Account

Der Frühling ist da! Die Sonnenstrahlen scheinen jetzt öfters ins Büro und neben dem Lächeln auf unseren Gesichtern ist unser Office schon ganz auf Frühjahrsputz eingestellt. Nein, nicht im Büro, da glänzt sowieso immer alles. Es ist an der Zeit, die Adwords-Accounts mal ordentlich herauszuputzen. Doch wem es jetzt schon graut, keine Sorge, denn hier ist es wie auch Daheim in den eigenen Vier Wänden: Man merkt zwar erst beim Frühjahrsputz, wie groß die Wohnung bzw. der Adwords Account ist, aber mit einem guten Putzplan und nützlichen Tipps & Tricks erscheint auch der größte Adwords-Account im schönsten Glanz.

Was ist Hygiene und was hat das eigentlich mit Adwords zu tun?

Account-Hygiene ist ein heißes Thema bei Google Adwords. Mit unseren Ansprechpartnern bei Google sprechen wir regelmäßig darüber. Nicht zuletzt ist es daher schon jetzt unser persönliches Buzzword des Jahres. Hygiene beschreibt Best Practices und Maßnahmen für ein gut strukturiertes Adwords Konto sowie gut konfigurierte Kampagnen. Das klingt banal, aber gerade bei sehr großen, unübersichtlichen Accounts oder gerade, wenn man einen Account mit mehreren Personen bearbeitet, können schon mal wichtige Details untergehen. Nicht zuletzt ist die Account Hygiene mitsamt optimal konfigurierter Kampagnen ein Grundstein für eine gute Performance.

Und jetzt kommt der Clou, die Hygiene ist messbar! Die Kontozustandsbewertung, zu finden in den Account-Empfehlungen, wird von Google nämlich mittels einem Scoreindex vergeben. Mithilfe dieser Punktzahl kann man sehr gut einschätzen, wo man steht und wo man ggf. noch nachbessern muss. Klar ist eine höhere Punktezahl immer besser, aber für alle Ehrgeizigen sei an dieser Stelle schonmal gesagt: erfahrungsgemäß ist es eher unwahrscheinlich, den Hi-Score 100/100 zu erreichen. Dies kann verschiedenste Gründe haben, die meist sehr kundenspezifisch sind. So ist nicht jede Anzeigenerweiterung für jeden Kunden sinnvoll.

Im Folgenden stellen wir aber die wichtigsten Punkte vor, die man grundsätzlich im Rahmen der Hygiene berücksichtigten sollte, also aufgepasst:

Einstellungen:

Ein Aspekt, der in die sog. Google „Hygiene“ fällt, ist die Verwendung der optimierten Einstellung für die Anzeigenrotation. Damit schalten Sie Ihre leistungsstärksten Anzeigen, um mehr Klicks oder Conversions zu erzielen. Dies kann sich positiv auf die CTR sowie den Qualitätsfaktor auswirken. Doch Vorsicht: wenn Sie gerade einen A/B Test fahren mit unterschiedlichen Landingpages oder Anzeigenvariationen, dann sollten die Anzeigen natürlich gleichmäßig ausgeliefert werden.

Überdies sollte die Anzeigenauslieferung beachtet werden. Sollten Sie über ein begrenztes Budget verfügen, ist es ratsam, die Standardauslieferung für Anzeigen zu verwenden. Für den Brand aber ist es ratsam, die beschleunigte Anzeigenauslieferung zu wählen, da man ja möglichst immer präsent sein möchte.

Wenn im Adwords-Konto Conversiontracking eingerichtet ist, dann ist eine weitere Empfehlung, den auto-optimierten CPC zu verwenden. Unter Berücksichtigung der eingestellten maximalen Gebote kann Google die Gebote bei jeder Auktion nach oben bzw. nach unten anpassen, sodass mehr Conversions erzielt werden. Ab einer spezifischen Conversionanzahl innerhalb der letzten 30 Tage sollte man, abhängig von den Geschäftszielen, auch darüber nachdenken, weiterführende Gebotsstrategien wie Ziel-CPA oder Target-ROAS zu testen.

Alle neuen Kampagnen und Textanzeigen können automatisch auf den meisten Mobilgeräten ausgeliefert werden. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Mobile Website optimieren. Dabei ist vor allem die Ladegeschwindigkeit zu berücksichtigen. Ab Juli 2018 wird diese nämlich auch zum Rankingfaktor für die mobile Suche. Durch eine Optimierung Ihrer Webseite für Smartphones können Sie die Absprungraten mobiler Nutzer verringern.

Auch sollte überprüft werden, ob Anzeigen auch auf Partner-Websites im Suchnetzwerk geschaltet werden sollen. Damit erweitern Sie die Reichweite von Google-Suchnetzwerk-Anzeigen auf Hunderte von Nicht-Google-Websites sowie auf YouTube und andere Google-Websites. Der Opt-In gehört zumindest zur Hygiene dazu, allerdings sollte natürlich die Performance im Blick behalten werden, um dies notfalls wieder auszustellen.

Anzeigen und Erweiterungen

Eine Mindestanforderung im Rahmen des Hygiene Index sind ausreichende Anzeigenvarianten in jeder Adgroup. So werden den Nutzern unterschiedliche Anzeigen gezeigt und anhängig von der Performance Optimierungen vorgenommen werden. Die Mindest-Anforderung für eine gute Performance einer Kampagne sind drei erweiterte Textanzeigen pro Anzeigengruppe. Weniger Anzeigen könnten sich negativ auf die Kampagnenperformance auswirken. Besser sind natürlich zwischen 5 und 7 Anzeigen in einer Anzeigengruppe. Von „Creative Excellence“ spricht Google, wenn darüber hinaus auch die Advariations (derzeit noch nicht für alle Konten verfügbar) Tests durchführt sowie z.B. mithilfe des Ad-Customizers mobile-spezifische Anzeigentexte ausspielt werden.

Mit Anzeigenerweiterungen kann man dem User zusätzliche Infos zum Unternehmen bereitstellen. Best Practice ist hier mindestens 3 Erweiterungen wie z.B. Adresse, Telefonnummer, Bewertungen oder Links zu weiteren Unterseiten, zu nutzen. Die Anruferweiterung, Callouts sowie Sitelinks gehören dabei zum Standard und sollten in allen Kampagnen entsprechend integriert sein.

Keywords + Zielgruppen

Ein wichtiger Punkt, der bei uns regelmäßig im Account bearbeitet wird, ist das Hinzufügen von auszuschließende Keywords. Damit wird verhindert, dass Ihre Anzeigen bei irrelevanten Suchanfragen ausgeliefert werden und ist eine optimale Methode, den Account noch weiter herauszuputzen, um irrelevanten Traffic zu vermeiden.

Ggf. finden sich da auch in einigen Anzeigengruppen zu viele Keywords, die eigentlich gar nicht so richtig zu den Anzeigen passen und ggf. auch einen niedrigen Qualitätsfaktor haben. Diese Keywords sollten in neue Anzeigengruppen inklusive relevanteren Anzeigen separiert werden. Dies kann sich positiv auf den Qualitätsfaktor und nicht zuletzt auch auf den Klickkosten auswirken.

Mit Remarketing-Listen für Suchnetzwerk-Anzeigen lassen sich Kampagnen für Nutzer anpassen, die schon einmal auf Ihrer Webseite waren. Außerdem können Gebote sowie Anzeigen für diese Besucher optimieren werden, wenn sie gerade bei Google oder den Suchpartnerseiten suchen. Im Rahmen der Hygiene ist daher darauf zu achten, dass überall Remarketing-Listen hinterlegt sind und das Potenzial auch entsprechend ausgeschöpft wird. Entdeckt man also Listen, die besonders gut Funktionieren und hohe Einnahmen bringen, sollten diese auch mit den Geboten entsprechend nach oben angepasst werden. Dies kann sich positiv auf den CPO und die Conversionrate auswirken.

Fazit:

Hygiene – das sind Best Practices, die von Werbetreibenden in Adwords berücksichtigt werden sollten und aufzeigen, wie gut Kampagnen im Account konfiguriert sind. Eine gute Übersicht über die entsprechenden Best Practices findet man bei den „Empfehlungen“ unter „Kontozustandsbewertung“. Allerdings sollte bei jeder „Empfehlung“ vor allem eins berücksichtigt werden: das Kampagnenziel, denn nicht immer ist jede Best Practice ein Quick Win. wie z.B. im Falle eines A/B Testings etc.

Ein kritischer Blick in die Empfehlungen unter Berücksichtigung der eigenen Ziele lohnt sich aber auf jeden Fall. Nicht zuletzt sind es leichte Quick-Wins, die sich positiv auf die Kampagnenperformance und die Qualitätsbewertung bei Google auswirken können. Denn auch Staubkörner sind klein, und machen trotzdem viel Dreck.

Also halten Sie Ihre Accounts sauber (nicht nur im Frühjahr) – und bleiben Sie performant.

PS: Falls Sie doch jemanden brauchen, der Ihren Adwords Account ordentlich herausputzt, wissen Sie ja, an wen Sie sich wenden können:  anfrage@elbmarketing.de oder rufen Sie uns unter 040/ 636 79 79 6.

Hier gibt es eine detaillierte Checkliste inklusive der Score-Bewertung durch Google zum Download:

Hygiene Checkliste

Quellen:

Kontozustandsbewertung: https://support.google.com/adwords/answer/7325259?hl=de

Mobile Update: https://webmaster-de.googleblog.com/2018/01/seitengeschwindigkeit-als-rankingfaktor.html

Autor: Elisa Diez – Account Managerin bei elbmarketing und SEA Spezialistin in allen operativen wie beratenden Fragen zu Google AdWords und Bing ads