OMR Festival 2023 – Ein Tag auf der größten Marketing Messe Deutschlands

Eingang an den Messehallen Hamburg mit Willkommen zur OMR2023

Am 9. und 10. Mai fand das OMR Festival 2023 in den Messehallen von Hamburg statt.
Ich durfte das erste Mal dabei sein und einige interessante Speaker hören, die verschiedene Tipps, Tricks und neue Denkansätze für die Marketing-Branche präsentieren. Meine Learnings und Eindrücke lest ihr hier.


Live-Commerce als Marketing-Vorlage

Judith Williams betritt die Bühne und wird von Aljoscha Höhn begrüßt

Moderator Aljoscha Höhn interviewte auf der Yellow Stage die „Teleshopping-Queen“ Judith Williams (Kosmetik-Entrepreneurin & Investorin). So bezeichnete sie sich, sowie ihre KollegInnen im Teleshopping als „die ursprünglichen Influencer“. Ihre Bekanntheit aus der TV-Sendung Höhle der Löwen, verleiht Judith Williams die Fähigkeit, die Chancen von Unternehmen zu erkennen und beim Aufbau einer Brand auch langfristigen Erfolg zu gewährleisten. Ihre Erkenntnis: auch, wenn eine Marke kurzfristigen Erfolg generieren kann, geht es um nachhaltige Verankerung einer DNA. „Die eigene Marke ist wie ein Baby, sogar wie ein Garten“, sagt Judith Williams. Es gilt immer Veränderungen in allen Feldern schon im Vorhinein einzuplanen. In der SEA-Branche beschäftigen wir uns bspw. seit Monaten mit der Umstellung auf Google Analytics 4 oder mit den Möglichkeiten im Conversion-Tracking die „verlorenen Abschlüsse“ durch Cookie-Ablehnungen der User abzufangen.

Judith Williams wies außerdem auf die Rolle der Menschen hin, die durch unsere Marketing-Maßnahmen erreicht werden sollen: „Die KundInnen sind die Stars und die Produkte sind dazu da, um sie zu empowern“. Ein etwas anderer Blick auf das altbekannte Sprichwort „Der Kunde ist König“. Auch der Blick von großen Testimonials hinzu den KundInnen sei laut Williams wichtig, KundInnen aller Couleur sollten sich in den Produkten widerspiegeln können, was bei Kosmetikprodukten gezwungenermaßen sowieso wichtig ist.

Von Kosmetik zu Kai Pflaume zu Künstlicher Intelligenz 

Auf der Conference Stage moderierte Kai Pflaume und verlieh Robert Socher (CEO & Founder, you.com) das Wort. Socher spricht als erstes vom Thema, das spätestens seit ChatGPT in aller Munde ist: Künstliche Intelligenz. Und er nimmt Skeptikern die Sorge um ihre Jobs: „KI kann mehr als nur die menschliche Intelligenz ergänzen und wird alle Jobs in den nächsten 10-20 Jahren verändern.“ Verändern heißt nicht ersetzen, gerade im Online Marketing wird es wichtig werden, die neuen Tools gezielt in verschiedenen Bereichen einzusetzen.

Genau hier knüpft Julia Stern (Managing Director, Google) wiederum auf der Yellow Stage an und bezeichnet KI als „den dritten großen Tech-Shift nach dem Internet und dem Fokus auf Mobile.“ Als Vereinfachung für unsere heiß geliebten, teilweise ewig langen Keyword-Listen erwähnt sie das Programm Broad Match, was dabei hilft den Intent, also die Absicht einer Suchanfrage zu erkennen und dabei die passende Anzeige auszuliefern, wodurch nach ihrer Angabe 35% mehr Conversions generiert werden können. Auch das value-based bidding würde 14% mehr Conversions garantieren. Zum schon erwähnten Abfangen der Cookie-Ablehner empfiehlt sie die Google-Lösungen der erweiterten Conversions und des Einwilligungsmodus, sowie die Nutzung von Google Analytics 4.

Es braucht bloß 5 psychologische Hacks im Marketing?

Jason Modemann während seines Vortrags auf der Yellow Stage

Die letzte Präsentation, gab es von Jason Modemann (Founder & CEO, Mawave), in welcher der Referent u.a. die Entscheidungsfindung der KundInnen hervorhebt: 90% der Menschen entscheiden unterbewusst. Als ersten psychologischen Hack bezeichnet Modemann den sogenannten „Social Proof“, der beschreibt, dass User Entscheidungen auf der Basis von Erfahrungen Anderer treffen, die das Vertrauen in Produkte bringen. Der zweite Hack ist der „Carpenter Effekt“: Hier soll visualisiert werden, was passiert. In der konkreten Anwendung für Werbung beispielsweise welche Emotionen ein Produkt hervorrufen kann, oder auch die Wagnis, mal andere Call-Outs zu verwenden, anstatt das ewige Jetzt kaufen/probieren/testen etc.

Als dritten Hack beschreibt Modemann das „Mental Accounting“, also in einer Werbebotschaft mit einem Produkt unterschiedliche mentale Konten anzusteuern und auch hier wieder kreativer zu werden als die nur Anwendungsmöglichkeiten zu nennen. Der „Endowment Effekt“ wiederum wird zeigt, dass User beim Besitz eines Produkts über einen längeren Zeitraum eine Verbundenheit entwickeln. Für LangzeitkundInnen, als auch NeukundInnen ist es also wichtig, diese Emotionen zu erwecken, um Produkte an sie zu binden. Der letzten Hack, den Modemann vervorbringt ist der „IKEA Effekt“, welcher beschreibt, dass Menschen für Produkte, wo sie mehr tun müssen (wie eben bspw. der Aufbau eines IKEA-Regals), mehr Geld ausgeben. Es gilt also in der Customer Journey Erlebnisse für die User zu schaffen um die Produkte hervorstechen zu lassen.

Alles in allem kann ich auf einen sehr ereignis- und lehrreichen Tag mit vielen neuen Tipps und Ansätzen, die wir bei elbmarketing in die Workflows einbringen können, um unseren KundInnen die optimalen Kampagnen zu bieten.

Autor: Jan Meier, Account Manager bei elbmarketing