iOS 14 vs. Facebook: Apples App Tracking Transparency

ios 14 Update Facebook

Ready to Rumble! Die Einschränkungen auf iOS 14 durch Apples App Tracking Transparency (ATT) beeinträchtigt das Social Advertising seit Ende April, der Kampf zwischen Facebook und Apple hat begonnen. Nur 13% der weltweiten Apple User stimmten dem Tracking zu. Was genau bedeutet dies für uns als Werbetreibender? Mit welchen Folgen müssen wir rechnen und vor allem: Was können wir dagegen tun?

Das iOS-Update beinhaltet die Möglichkeit für Apple User, das Tracking mit einem Klick zu erlauben oder auszuschalten. Letzteres ist der Todesstoß für Remarketing und Co. Wir können den User nur noch begrenzt auf Smartphones, Laptops und im Internet erreichen, verstehen und interagieren. Dadurch stehen uns weniger Daten zur Verfügung, aus denen wir nun unsere Optimierungen ableiten müssen. Konkret wird folgendes nur noch eingeschränkt möglich sein:

  • Tracking
  • Conversions messen
  • CPL vorhersagen
  • Reporting
  • Relevante Zielgruppe erreichen

Weiterhin wird die Attributionseinstellung von 28 Tage auf 7 Tage reduziert. Dies bedeutet, wenn jemand vor 8 Tagen auf die Anzeige geklickt hat und heute etwas kauft, entfällt die Conversion sowie der Umsatz im Reporting.  Auch die Erstellung von (Re-) Targeting bzw. Audiences sind stark eingeschränkt. Targeting Audiences werden kleiner oder ungenauer, da die Kriterien zur Beschreibung von Zielgruppen fehlen und uns deshalb weniger Daten zur Verfügung stehen. So besteht keine Basis mehr für Remarketing und Lookalike-Audiences.

Zusammenfassend wird die Anzeigen-Performance sinken und die Kosten pro Handlung steigen. Optimierungen werden herausfordernder. Auch Unternehmen mit längeren Customer Journeys über sieben Tage hinweg oder die nicht innerhalb eines Tages abgeschlossen werden können, stehen vor Herausforderungen. Denn die Daten werden aufgrund des neuen Attributionsfenster nicht berücksichtigt. Besonders betroffen sind kleine Unternehmen. Facebook hat Studien durchgeführt und haben festgestellt, dass kleinere Unternehmen, die Anzeigen für Käufe auf deren Website schalten, im Durchschnitt mehr als 60% ihres werbegetriebenen Umsatz verlieren, wenn sie ihre eigenen Daten nicht nutzen können, um Kunden auf Facebook zu finden.

Noch wichtiger ist die Frage, was wir dagegen tun können? Neben der Domain-Verifizierung könnt ihr jetzt über „Messung aggregierter Events“ die wichtigsten acht Events priorisieren und tracken. Dies allerdings auch nur, wenn das Tracking vom Apple Users erlaubt wurde. Bei einer Ablehnung wird nur das am höchsten priorisierte Event getrackt. Auch das Tool Google Analytics oder andere Tracking-Lösungen sind für das Schalten von Werbung auf Facebook und Instagram unerlässlich. Der letzte Tipp ist: Probieren geht über Studieren, also testet was das Zeug hält.

Und was sagt Facebook? Sie haben sich wie folgt geäußert: „Ohne planbare Kosten und personalisierte Anzeigen können viele neue Produkte und Dienstleistungen nicht genügend Kundschaft finden. Wir möchten neuen Unternehmen die Chance geben, mithilfe von Werbung erfolgreich zu werden. Daher stehen wir mit Apples Änderungen äußerst kritisch gegenüber, da sie das etablierte Online-Werbesystem mit all seinen Chancen für Kleinunternehmen zu kippen drohen.“ Apple in der anderen Ring-Ecke zeigt sich hingegen unbeeindruckt. 

iOS 14 Update. App Tracking Transparency

Quelle: Twitter @tim_cook

Fazit:
Zusammenfassend besteht noch kein Grund zur Panik. Es ist anzunehmen, dass Facebook schon an neuen Ansätzen und Tools arbeitet. Es muss alles überdacht werden, neue Strategien müssen her. Das ATT verändert das Performance Marketing, wie wir es kannten, mehr, als wahrscheinlich jede Gesetzesänderung hinsichtlich DSGVO. Solange Facebook noch nach neuen Möglichkeiten tüftelt, gilt für uns: Testen, testen, testen! 

Wenn du bei deinen Facebook-Ads Unterstützung benötigst, findest du hier unser Kontaktformular. Wir werden uns schnellstmöglich bei dir zurück melden.

Quellen: