Häufig hören wir von Kunden, wenn wir uns über das Thema YouTube als Potenzialmarkt austauschen, folgende Argumente:
– YouTube ist viel zu teuer
– Es gibt gar kein Video-Material
– Unsere Zielgruppe nutzt kein YouTube
– Es sind keine Kapazitäten zur Betreuung vorhanden
Heutzutage kann jedes dieser Argumente widerlegt werden. Dieses Feedback sollte der Vergangenheit angehören.
Warum das so ist, werden wir Ihnen im folgenden Beitrag aufzeigen.
Zahlen, Daten, Fakten
Zuerst sollten wir einen Blick auf die aktuellen Zahlen (Quelle:Google) zu YouTube werfen:
– 95 % aller Anzeigen auf YouTube werden gehört und gesehen
– Mittlerweile besuchen mehr als 2 Mrd. Nutzer weltweit jeden Monat die Videoplattform (Tendenz: schnell ansteigend)
– 90 % der Nutzer sagen, dass sie neue Marken oder Produkte auf YouTube entdecken
– Die Wiedergabezeiten haben sich im letzten Jahr fast verdoppelt
– Im Durchschnitt können Werbetreibende, die zusätzlich zu Suchkampagnen auch YouTube-Werbung schalten, 8 % mehr Conversions erzielen
Und um gleich zu Anfang eines der stärksten Argumente gegen Werbung bei YouTube zu widerlegen:
– Mehr als 60 % aller monatlichen Nutzer sind älter als 35 Jahre
Dass YouTube also nur von jüngeren Usern aktiv genutzt wird, ist also ein altes Vorurteil. Die Reichweite, die man mit YouTube generieren kann, und vor allem die Zielgruppen, die hier erreicht werden können, sind immens groß.
Vor allem dadurch, dass YouTube schon länger die zweitgrößte Suchmaschine nach Google ist, hat man mit diesem Medium eine weitere Möglichkeit, auf sein Unternehmen aufmerksam zu machen. Allein aus psychologischer Sicht gibt man dem potenziellen Kunden durch humorvolle, innovative oder emotionale Videos viel größere Anreize, die eigene Website zu besuchen, als es eine Textanzeige im Suchnetzwerk je erreichen kann.
Ich wähle mein Targeting und meine Ziele selbst
YouTube-Werbung kann teuer sein. Die Reichweite ist immens. Durch Zielgruppen, die ich selbst auswählen oder auch kreieren kann, kann ich meinen Radius jedoch genau definieren. Auch hier bleibt der Fortschritt von Google bzw. YouTube nicht aus: Gefühlt kommen fast monatlich neue Zielgruppenoptionen hinzu.
Der Vorteil gegenüber der Offline-Werbung liegt auf der Hand: Bei einer Fernsehwerbung oder einem Werbeplakat kann ich nicht entscheiden, wer meine Werbung sieht. YouTube ist hier deutlich konkreter – hier bestimme ich, wer meine Werbung zu sehen bekommt.
Das Argument, dass YouTube viel zu teuer sei, hängt also ganz von Ihren Zielen und Kapazitäten ab. Bevor Sie einen YouTube-Kanal oder eine Kampagne im Google-Ads-Konto anlegen, sollten Sie sich folgende Fragen beantworten:
- Was möchte ich mit YouTube erreichen: Welche Ziele verfolge ich und welche Zahlen (KPIs) definieren meinen Erfolg?
- Wer ist meine Zielgruppe? Wen soll meine Werbung erreichen?
- Welche Message soll mein Video überbringen? Welches Format von YouTube-Werbung passt dazu?
YouTube für sein Unternehmen auszuprobieren ist es heutzutage wert. Wenn z.B. die Kosten-Umsatz-Relation bzw. die Kosten pro Lead stimmen und ein gewünschtes Wachstum in Form von Klicks und Impressionen zu erkennen ist, können Sie hier auf eine Erfolgsspur abbiegen.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass häufig auch ein Stück Mut, Überwindung und natürlich Zeit dazugehört, einen neuen Kanal bzw. eine neue Möglichkeit zu testen bzw. in seinen Marketingmix mit aufzunehmen.
Neue Formate und Hilfen für den Einstieg bei YouTube
Oft kommt nun vom Kunden das Argument: „Ich weiß ja, dass YouTube Potenzial birgt und es viel genutzt wird. Aber wir haben kein Video-Material.“
Auch hier wird Google zukünftig mehr unterstützen, um Unternehmen und Werbetreibenden den Einstieg in YouTube zu vereinfachen.
Seit Kurzem gibt es ein Creative-Team von YouTube, das Unternehmen, welche Google-Premium-Partner-Agenturen zum Verwalten Ihrer Ads-Konten engagiert haben, das Erstellen von Videos unter bestimmten Voraussetzungen abnimmt.
Für Unternehmen, bei denen die Video-Erstellung inhouse bearbeitet wird, gibt es einen ausführlichen Leitfaden, der das gesamte Thema von A bis Z erläutert.
Im Mai dieses Jahres wurden auf der Google Marketing Live 2019 in San Francisco, einer der wichtigsten Events im Marketing-Kalender, einige Updates zum Thema YouTube-Werbung vorgestellt.
Eines der Highlights ist das neue Format der Discovery-Ads. Dem Google-Ads-Blog soll dementsprechend nicht mal mehr ein Video notwendig sein, um auf YouTube zu werben. Dieses Format soll dem Nutzer individualisierte Werbung zu einem Zeitpunkt zur Verfügung stellen, an dem er gerade bereit ist, neue Dinge zu entdecken und er sich für diese interessiert. Die Anzeige dazu wird wie schon bei der Responsive-Search-Ad durch Bausteine zusammengestellt. Es ist kein Anzeigenformat vorgegeben, was die Gestaltung der Anzeigen deutlich flexibler und einfacher machen soll.
Quelle: Google Q3/2019
Eine Ausstrahlung dieser Anzeigen soll nicht nur bei YouTube, sondern auch bei Discover und in Gmail möglich sein. Ein großer Vorteil soll aber auf der YouTube-Start-Seite liegen, bei der die Discovery-Ads zum Einsatz kommen können. Auf dieser Seite soll sich der vom User entdeckte Content in den letzten drei Jahren verzehnfacht haben.
Auf der Google-Ads-Hilfe gibt es bereits einen Erstellungs-Guide.
Auch noch dieses Jahr, nach einer kurzen Testphase, soll die Bumper-Ad-Maschine über das Google-Ads-Konto nutzbar sein, um längere Videos in Sechs-Sekunden-Bumpers zu verwandeln. Das bedeutet für Werbetreibende: keine Creative-Agentur. Keine Schneidewerkzeuge. Fast null Aufwand. Innerhalb von wenigen Minuten werden drei bis vier Vorschläge generiert, die aus dem bestehenden Video zusammengeschnitten werden. Diese werden nach den neuesten Erkenntnissen einer erfolgreichen Videowerbung zusammengesetzt.
So wird es Werbetreibenden deutlich leichter gemacht, auch an dem seit 2016 existierenden Format der Bumpers zu partizipieren.
Des Weiteren gibt es jetzt einen Schieberegler zur Zielgruppeneinstellung einer „Custom Audiences“-Gruppe bei der Bestimmung der Zielgruppe Hilfe leisten. Mit diesem kann nicht nur ein Eindruck über die Reichweite seiner Zielgruppen gewonnen werden, sondern sie kann auch mit leichten Mitteln, nämlich mit Betätigen des Schiebereglers entsprechend nach links oder rechts, erweitert bzw. verringert/deaktiviert werden.Google sucht dann entsprechend der Einstellung des Reglers Nutzer, die der hinterlegten Zielgruppe sehr ähnlich sind. So wird die Reichweite vergrößert.
Quelle: Google Ads-Konto
Gerade zum Einstieg erleichtert diese Option den Prozess. Für Fortgeschrittene gibt es einen Kritikpunkt: Man kann nirgends die Erhöhung der Reichweite auswerten oder inwiefern die Zielgruppe vergrößert wurde. Die Kontrolle bleibt also nach der Einstellung der Reichweite durch den Schieberegler verborgen.
Durch die neuen Formate und Möglichkeiten, die Google bzw. YouTube hier zu Verfügung stellen, wird klar, dass YouTube unternehmenspolitisch auch mehr Gewichtung zugesprochen wird. Auch kleinere Unternehmer sollten in dem Kanal eine Chance sehen.
Ausblick zur Entwicklung von YouTube
Der Kanal YouTube hat sich im letzten Jahr stark entwickelt. Nicht nur in den Zahlen, sondern auch in den Möglichkeiten. Es gibt neue Formate, um den Nutzer in jeder Phase der Customer Journey anzusprechen.
Es gibt sogar die Möglichkeit, die Reihenfolge verschiedener Videos festzulegen, die ein Nutzer nacheinander sehen soll, um eine Story erzählen zu können und einen Wiedererkennungswert für Marke und Produkt zu schaffen.
Darüber hinaus gibt auch seit Längerem den Call-To-Action-Button. Dieser hat im Format TrueView4action nachweislich positiv die Conversionrate beeinflusst, so dass dieser vermutlich auch bald für andere Formate von YouTube zur Verfügung stehen soll/nutzbar sein soll.
Hinzu kommen neue und optimierte Smart-Bidding-Einstellungen, die auch auf Format-Ebene hinterlegt werden können.
Auch andere Kanäle bleiben wichtig
Wir möchten zum Ende nur ganz kurz abschweifen und betonen, dass sich bei Google dieses Jahr sehr viel getan hat bzw. auch noch tun wird. Auch andere Kanäle sind, werden bzw. bleiben wichtig:
Auf der Marketing Live 2019 wurden eben nicht nur Vereinfachungen für YouTube vorgestellt, sondern auch die Wichtigkeit von Google Shopping hervorgehoben. Der Relaunch des Shopping-Portals mit Bewertungs- und Videofunktion ist eine klare Kampfansage an Amazon.
Ebenfalls erhalten lokale Kampagnen einen besonderen Stellenwert (laut Statistik kaufen nämlich 46 % aller User das Produkt im Laden, nachdem sie es online gesucht haben).
Fazit – kurz und knapp
Videowerbung kann ein wichtiger Baustein für Ihren Weg zum Erfolg sein.
Durch die Neuerungen und die rapide Geschwindigkeit in der Weiterentwicklung wird deutlich, dass der Kanal YouTube auch weiterhin viele Potenziale bereithält. Gerade in Zukunft wird die Relevanz noch höher anzusiedeln sein.
Diese Bewertung nimmt auch Google vor. Waren in den letzten Jahren noch die Optimierungen für Mobile im Fokus, so verschieben sich aktuell die Kapazitäten auf dem Video- und Shopping-Bereich.
Aufgrund der ansteigenden Trends und der noch in Zukunft aufkommenden neuen Möglichkeiten bietet sich hier für den Werbetreibenden die Chance, sich vom Wettbewerb abzuheben und eine stabile Position mit Wachstumstrend auf dem Markt zu übernehmen.
Wir konnten in diesem Blogbeitrag alle eingangs genannten Argumente gegen YouTube-Werbung hinsichtlich zu hoher Kosten, falscher Zielgruppe und fehlendem Videomaterial widerlegen.
Wenn die Nutzung von YouTube-Kampagnen bei Ihnen nun daran scheitern sollte, weil Sie keine Kapazitäten für die Betreuung Ihrer Video-Anzeigen im Google-Ads-Konto aufbringen können, dann unterstützen wir Sie gerne bei diesem Projekt.
Schreiben Sie uns einfach an. Wir lassen Ihnen gerne ein Angebot zukommen und besprechen mit Ihnen detailliert, wie wir für Ihr Unternehmen YouTube erfolgreich nutzen können.
Autor: Fabian Qualmann – Senior Account Manager bei elbmarketing und SEA Spezialist in allen operativen wie beratenden Fragen zu Google Ads und Microsoft Advertising