Nicht noch ein fancy Aktionstag

Black Friday, Prime Day & Co

Einleitung

Es gibt Feiertage, die feiert man im engsten Kreis zusammen mit den Liebsten. Man denke da spontan an Ostern oder Weihnachten. Dann gibt es noch Shopping-Feiertage, die für viele nicht weniger wichtig sind. Hierzu ist man bewaffnet mit der Kreditkarte in der einen Hand und mit der Maus in der anderen, auf Schnäppchenjagt im Internet.

Shopping-Aktionstage boomen und sind zu festen Größen im Kalender geworden. Vereinzelte Rabattaktionen locken kaum noch die Massen in den Online-Shop, geschweige denn in den stationären Handel vor Ort.  Prominentestes Beispiel ist hierbei vielleicht der Black Friday, der traditionell am vierten Freitag im November, also einen Tag nach dem amerikanischen Feiertag und Erntedankfest Thanksgiving, stattfindet. Aber schauen wir uns doch mal in Kürze einige dieser Aktionstage an und wie Sie Ihre Google Ads-Kampagnen und Ihren Online-Shop darauf ausrichten können.

Shopping-Portale aus deiner Nähe suchen Dich!

Nein, hier geht es nicht um Dating, jedoch wohl um die Gunst der User. Mittlerweile reicht ein genereller Aktionstag nicht mehr aus. Es wird für jeden prominenten Tag extra eine Shopping-Aktion kreiert, um auch möglichst viele Personengruppen spezifisch anzusprechen. Angebote allein reichen da nicht mehr aus. Hier einige Beispiele:

Black Friday bis Cyber Monday

Das wohl stärkste Shopping-Wochenende des Jahres. Das eigentliche Event startet traditionell mit dem Black Friday, zieht sich über das Wochenende mit dem Black Weekend und endet dann mit dem Cyber Monday. Die Verbraucher in Deutschland gaben 2019 den Rekordbetrag von 3,1 Milliarden Euro aus. Bei diesem Event wird zudem veranschaulicht, wie sehr man diesen Aktionstag ausweiten kann. Hier wird gut und gerne auch mal Wochen im Voraus an den Black Friday mit speziellen Deals herangeführt. Vergleichbar mit einem Adventskalender zur Weihnachtszeit. Jeden Tag ein neues Deal-Türchen. Beinahe fester Bestandteil ist daher auch die Black Week, die eine Woche bis zum Black Friday andauert.

Amazon Prime Day 

Der Amazon Prime Day gehört zu den weltweit größten Shopping-Tagen des Jahres und richtet sich in erster Linie an Prime-Mitglieder. Anders als zu Beginn, geht der Aktionstag mittlerweile mit zwei Tagen doppelt so lange als zuvor. Damit haben Schnäppchenjäger zum einen mehr Zeit, um auf die Jagd zu gehen, die Händler wiederum mehr Zeit ihre Umsätze zu steigern. Mit 3,5 Milliarden US-Dollar hat der diesjährige Prime Day rund 60% mehr Umsatz als im Jahr 2019 generiert.

Valentinstag  

Der 14. Februar richtet sich an Verliebte und Liebende. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Deutschen zum Valentinstag am liebsten Blumen, Schmuck und Parfüms verschenken. Dieser traditionelle Tag ist auch im E-Commerce angekommen und Blumen beispielsweise müssen nicht mehr zwangsläufig beim Blumenhändler um die Ecke gekauft werden. Der Vorteil von schnellen Lieferungen ist der beste Freund des Kurzentschlossenen, so nennen wir ihn mal. Immer mehr Händler machen es möglich, dass Bestellungen vom 13.2. noch am nächsten Tag pünktlich dem Partner überreicht werden können.

Ein Blick über den Tellerrand – Andere Länder, andere Shopping-Events

Auch wenn es eine Globalisierung der Shopping-Events gibt, gerade im Internet, sind bei weitem noch nicht alle Aktionstage zu uns nach Deutschland rüber geschwappt. Hier ein kleiner Auszug weiterer Shopping-Events, die es (noch) nicht zu uns geschafft haben. 

Singles Day

Auch wenn dieser Tag am 11.11. stattfindet und Singles unter Umständen auf ihre Kosten kommen, hat der Singles Day nichts mit unserem Karneval in Deutschland zu tun. Ebenso wenig handelt es sich hierbei um Rabattaktionen von Parship & Co. Was in den USA, der Schweiz und Europa eher unbekannt ist, bedeutet für den asiatischen Raum den international wichtigsten und umsatzstärksten Einkaufstag schlecht hin. Die AliBaba-Gruppe verzeichnet von Jahr zu Jahr neue Umsatzrekorde, die eben an nur diesem einen Tag gemacht werden.

El Buen Fin

Für „das gute Ende“, wie es übersetzt aus dem Spanischen heißt, bewegen wir uns geografisch nach Mexiko. Dieses Einkaufswochenende gehört mittlerweile zu den Umsatzstärksten weltweit und dient dem Zweck, die lokale Wirtschaft zu stärken. Das Besondere an diesem Event ist jedoch, dass jeder, der mit seiner Kreditkarte bezahlt, in einen Lostopf der Steuerbehörde wandert und somit die Chance auf einen Gewinn aus insgesamt 20 Millionen Euro hat. Schon länger ist auch dieser Aktionstag nicht mehr nur auf lokale Geschäfte beschränkt. Der E-Commerce trägt einen großen Teil zum Umsatz an diesem Wochenende bei.

Wie bereite ich meine Kampagnen in Google Ads vor – Am Beispiel des Black Friday

  1. Planung
    Überlegen Sie frühzeitig, welche Werbe- oder Rabattaktionen angeboten werden können und verpassen Sie nicht den Zeitpunkt zur Bewerbung dieser. Die User beginnen schon einige Zeit vorher nach möglichen Angeboten für den Aktionszeitraum zu schauen, also machen Sie auf sich aufmerksam. Nutzen Sie Tools wie Google Trends, um Tendenzen für einen Anstieg des Suchvolumens ausfindig zu machen. Anhand dessen können Sie Ihre Planung optimieren.
  2. Traffic
    Ihre Website und Shop sollten einem Ansturm gewachsen sein und unter der Last nicht einbrechen. Stellen Sie daher sicher, dass es keine Einschränkungen bei Seitenaufrufen und Seitenladezeiten gibt. Nichts wäre in diesem Moment ärgerlicher, als den potenziellen Käufer schon zu Beginn wieder abzuschrecken, sodass dieser von dannen zieht.
  3. Wettbewerb
    Schauen Sie sich bei Ihren Wettbewerbern um. Prüfen Sie Ihre eigenen Angebote und vergleichen Sie diese, um nicht zu deutlich drunter oder über den Preisen der Konkurrenz zu sein. Melden Sie sich hierfür einfach für die Newsletter anderer Anbieter an, um aktuelle Informationen zeitnah zu erhalten.
  4. Einfachheit
    Wenn Sie Rabattaktionen anbieten, gestalten Sie diese nicht zu kompliziert. Ein einfacher Rabattcode oder der automatische Abzug an der Kasse sind wesentlich effizienter, als umständliche Vorabregistrierung mit Opt-In. Spontankäufer werden dadurch ggf. abgeschreckt und springen wieder ab. 
  5. Budget
    Halten Sie genügend Budget bereit. Gerade zum Jahresende oder um die Aktionstage herum, steigen Suchvolumen und Klickpreise in der Regel an. Seien Sie also vorbereitet und planen etwas mehr ein, wenn es Ihnen möglich ist. Sie sollten gewährleisten, dass Ihre Anzeigen zu jeder Zeit ausgespielt werden.
  6. Remarketing
    Richten Sie Ihr Retargeting so früh wie möglich ein. Nutzen Sie, falls möglich, Nutzerlisten aus vorherigen (Black Friday-) Aktionen und passen Sie Ihre Anzeigentexte entsprechend an. Listen für Warenkorbabbrecher oder die früheren Käufer können Ihnen in der Aktionszeit einen lukrativen Mehrwert bieten. Denken Sie auch über Display-Anzeigen nach.
  7. Countdowns
    Um User auf den Start, die Laufzeit oder das Ende einer Aktion hinzuweisen, bietet Google Ads die Möglichkeit eines Countdowns für Ihre Anzeigen an. Das animiert den Kunden auch dazu, das Angebot rechtzeitig in Anspruch zu nehmen, ehe der Aktionszeitraum vorüber ist.
  8. Wortmarke
    Achten Sie auf geschützte Begriffe! Cyber Monday oder Red Friday heißen nicht ohne Grund anders, denn der Begriff „Black Friday“ ist geschützt. Solange die entsprechende Löschungsklage nicht durch ist, sollten Sie auf eine Nutzung des Begriffs verzichten, um abgelehnte Anzeigen oder Abmahnungen zu vermeiden.

Fazit

Der Zuwachs an neuen Shopping-Aktionstagen oder einer Ausweitung bestehender, wird für den E-Commerce immer zentraler. Prüfen Sie daher, ob es für Sie lukrativ sein kann und wenn ja, in welchem Ausmaß sie mitmischen können und möchten. Schaffen Sie in jedem Fall eine funktionierende Basis auf technischer Seite und prüfen sie vorher ausgiebig Ihre Kapazitäten.

Autor: Stefan Antunovic – Account Manager bei elbmarketing

Quellen:

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