Am 4. und 5. April 2019 fand in Bologna die dritte ADworld Experience statt – eine offene und lockere Konferenz rund um das Thema PPC Advertising und CRO. Die fesselnden Case-Studies und spannenden Vorträge von internationalen Experten lockten hunderte Branchenfreaks und PPC-Evangelists in die schöne historische Stadt Bologna. Und nein – wir sind nicht (nur) angereist, um die köstlichen Kulinaritäten, für die Bologna bekannt ist, zu probieren. Vielmehr wollten wir abseits unserer Geschmacksknospen Optimierungs-Inspirationen und Mehrwerte für unsere Arbeit mit nach Hause nehmen.
Besucher aus ganz Italien, sowie internationale Gäste und Speaker tummelten sich in sechs Sälen sowie der großen Lounge des Hotels, in der sich überdies interessante Tools und Start-Ups aus dem Bereich Online-Marketing präsentierten. Für die Bücherwürmer unter den Online-Marketers gab es auch etwas: eine kleine Bibliothek, in der man sehr interessante Experten-Bücher rund um das Online-Marketing erwerben konnte.
Der erste Tag startete mit praktischen Seminaren auf Italienisch und Englisch auf insgesamt bis zu vier parallelen Tracks. Gar nicht so leicht, aus den spannenden Themen zu wählen. Dadurch, dass die Themen für 90 min. angesetzt waren, konnten diese damit gut vertieft werden und man hatte viel Zeit, um Fragen zu stellen oder bei dem einen oder anderen Punkt nachzuhaken. Im Folgenden stellen wir drei interessante Sessions vor:
Shopping CRO
Luigi Sciolti, selbstständiger SEA-Experte, machte den Anfang und stellte seine CRO-Strategien in Google Shopping vor. Dabei stellte er klar, dass die meisten Fehler schon am Anfang beginnen: kein korrekt implementiertes Tracking, keine zielführende Kampagnenstruktur sowie unvollständige Feeds. Um das Beste aus seiner Kampagne herauszuholen, muss der Traffic mittels Untergruppen und Negatives sowie Segmenten kanalisiert werden. Die Bidding-Strategie sollte sich am Ziel orientieren. Das klingt logisch, aber erfahrungsgemäß sehen wir in vielen Accounts das Gegenteil. Zusätzlich stellte er einen interessanten Case mit Nutzung von nach Marge strukturierten Smart Shopping Kampagnen vor. Dabei hat er die Gebotsstrategie Ziel-ROAS margenabhängig unterschiedlich eingesetzt. Bei der Strategie sollte man vor allen aber auch auf Ausschlüsse der Produkte achten, damit der Traffic korrekt kanalisiert wird.
Automation & Scripts
Frederick Vallaeys, der Gründer der PPC Automatisierungs-Lösung Optmyzr, folgte dann direkt aus dem Silicon Valley mit heißen Facts zum Thema Google Ads Automation & Scripts. Er räumte mit einigen Unklarheiten zum Exact Match auf und erklärte, wie man einen Überblick über die nahen Varianten und deren Performance bekommt, sowie diese mithilfe einer Automatisierung, der Levenshtein Distance, kontrollieren kann. Außerdem stellte er seine Meinung zur Gebotsstrategie Maximize Clicks so prägnant heraus, dass wir es nicht besser formulieren können: „Getting the junk, what no one wants“. Der Vortrag war weiterhin gespickt mit praktischen Scripts, die man so vielleicht auch noch nicht gesehen hat. Dabei kam so viel Input, dass man glaubte, dass die Welt der Automatisierung unendlich sei. Vallaeys holte uns dann aber alle wieder auf die Erde zurück und berichtete dann doch von Limits und Barrieren der Google Ads Scripts (bis zu 100.000KW, max. 50-100 Skripte, die man autorisieren kann, neue Kampagnentypen wie Smart Shopping werden noch nicht berücksichtigt etc.).
How to be successful with Google Ad Changes?
In einer Google Welt, die geprägt ist von so vielen Änderungen, vor allem in letzter Zeit, fragt sich jeder Account Manager dies wohl mehr denn je. Mögliche Ideen und Strategien dazu gab Brad Geddes, der Co-Founder des PPC Management Tools Adalysis in seiner Session. Sein Fokus waren dabei vor allem die Anzeigentexte. Manchmal fühlte man sich so, als würde Geddes endlich mal das aussprechen, was alle wissen, aber keiner aussprechen mag [ Gott sei Dank war Google nicht da]: So startete er vor allem mit Fails seitens Google in dem Bereich, z.B. dass Google mit mehr als 5 Ads in einer Anzeigengruppe nicht klar kommen würde. Dass die optimierte Ad-Rotation für die Katz ist, weil manchmal diejenigen Ads weniger ausgespielt werden, die eigentlich die „Gewinner“ sein sollten. Google verwische außerdem unklare Daten, indem der Algorithmus dann auf die CTR schaue, was ebenfalls diskussionswürdig ist. Als Beispiel brachte er die schrecklich formulierten RSAs von Google an, die zwar hohe CTRs bringen, aber keine Conversions. Daher erläuterte er in seinem Vortrag einen Step by Step Ansatz und verwies darauf, dass PPC eigentlich nicht Pay per Click, sondern Pay per Conversion ist, im Sinne von: PPC ist, was du aus dem Anzeigentext machst. Unser Job ist nun vielmehr den User zu fesseln in den wenigen Satzzeichen, die uns zur Verfügung stehen.
Außerdem gab er noch 3 Hacks zur Optimierung (ohne Google 😉 )
- Nahe Varianten über eine Pivot-Tabelle reporten, da diese ggf. einen schlechten Impact auf die CR haben
- Bereinigen von Adgroups, die den gleichen Suchbegriff matchen.
- Einen Work-Around über Bing (Ja, genau, ihr habt richtig gelesen!!), da Google Negativ-Konflikte bei der Nutzung von Negativ-Listen im Account nicht darstellt.
Das war er, der erste Tag der Konferenz. So viel Input musste man dann erstmal verdauen. Und wie geht das nach italienischer Art am Besten? Bei einem Aperol Spritz und leckerem Aperitiv konnte man sich mit anderen Konferenzteilnehmern austauschen und den spannenden Tag ausklingen lassen.
Im nächsten Blog-Beitrag werden wir euch vom aufregenden zweiten Tag der Konferenz berichten und aufklären, woher die Konferenz eigentlich ihren Namen hat.
Autor: Elisa Diez – Account Managerin bei elbmarketing und SEA Spezialistin in allen operativen wie beratenden Fragen zu Google Ads und Bing ads