Recap – Die PPC Masters 2014 in Hamburg

Michal Griffin, CEO und Gründer von Adlucent

Der 22. Mai war ein sehr interessanter und lehrreicher Tag, soviel können wir schon mal vorwegnehmen. Die Fachkonferenz PPC Masters, die sich auf das Vermitteln von Inhalten und Best-Practices für Einsteiger und Profis aus dem Pay-per-Click Advertising-Bereich spezialisiert hat, konnte schon bei der ersten Veranstaltung mit nationalen und internationalen Top-Speakern auftrumpfen.

Auch die Location im Gruenspan in Hamburg war exzellent gewählt. Die Kombination des Club-Ambientes mit den Inhalten der Fachkonferenz war beeindruckend.

elbmarketing war bei der ersten Veranstaltung dabei und als SEA-Agentur haben wir uns auf interessante Einblicke in andere Agenturen und Dienstleister, Learnings und Best Practice im PPC-Geschäft gefreut.

Die Veranstaltung ist nicht nur für PPC Profis interessant, denn auch für Einsteiger gibt es eine Vortagsreihe. So kann jeder Teilnehmer Themen und Rednern lauschen, die den eigenen Erwartungen entsprechen. Auf diese Weise kommt bei den PPC Mastern jeder auf seine Kosten.

Die Speaker

Für uns als Agentur waren vor allem die Themen des Professional Tracks interessant. Dies waren für uns die spannendsten Redner und Vorträge zum Thema SEA:

Dr. Siddharth „Sid“ Shah war der erste Speaker und einer der eindrucksvollsten der Veranstaltung. Als Leiter des Business Analytics Bereichs von Adobe konnte er den Teilnehmern stochastische Berechnungsmodelle in Theorie und Praxis näher bringen. So zeigte er anschaulich, wie sich beispielsweise das Wetter und andere Faktoren auf die Performance eines SEA-Accounts auswirken können. Erstaunliche Ergebnisse und Fälle beeindruckten das Auditorium und konnten aufzeigen, dass das PPC-Geschäft sehr mathematisch aufgestellt ist. Er integrierte kompliziert erscheinende Funktionen in seinen spannenden Vortrag und konnte dem Publikum anhand vereinfachter Beispiele die grundlegenden Mechanismen seiner Berechnungen näher bringen. Spannend war auch seine Einschätzung zur Nutzung solch komplexer Ansätze. Er zeigte außerdem Formeln, die die Performance einzelner Keywords (oder Placements) unter Berücksichtigung vieler weiterer Faktoren vorhersagen können, um diese Informationen für Bid-Management-Systeme nutzbar zu machen. Diese Herangehensweise benötigt jedoch eine Menge Daten, sodass er auch auf das Thema Big Data zu sprechen kam. Die mathematische Herangehensweise an die Account-Optimierung hält er für die Zukunft großer Adwords-Accounts.

Der zweite Redner auf der großen Bühne war Sam Owen. Als Paid Search & Display Account Manager und Leiter des Conversion Rate Optimization Department bei Hanapin Marketing konnte er interessante Anschauungsbeispiele präsentieren. Dank seiner Erfahrung schafft er es, bei jedem fünften Test eine Conversionrate-Steigerung von 25% zu erzielen. Oft ist diese Steigerung mit einfachsten Mitteln zu erreichen, wie er sagte. Sitelinks umschreiben, erweiterte Sitelinks einsetzen und gegeneinander testen waren nur einige Beispiele, die er anführte. Das große Fazit aus seinem Beitrag war für uns vor allem das Testen, Testen und Testen der einzelnen Möglichkeiten, denn schon einfache Formulierungen können einen erheblichen Unterschied machen.

Auf das in diesen Vorträgen gesammelte Wissen bauten auch die Vorträge von Marc Poirier und Michael Griffin auf.

Marc Poirier ist eine der Koryphäen der Performance Marketing Branche und Mitbegründer und Executive Vice President für Business Development bei Acquision. Er zeigte dem Publikum Beispiele und Best Practices zur Displayoptimierung für Fortgeschrittene. So richtet er seine Displaykampagnen lediglich nach Keywords aus. In seinem Beispiel sprach er von einem Pool von 20 Keywords. Diese Keywords kopierte er in circa 15 Anzeigengruppen und ließ in jeder Anzeigengruppe eine andere Kombination der Keywords aktiviert, den Rest pausierte er (ca. 5 Keywords blieben aktiv). Diese Anzeigengruppen performen in der Regel sehr unterschiedlich, sodass hier lediglich die drei besten Anzeigengruppen weiter verwendet werden. Diese Anzeigengruppen werden dahingehend weiter optimiert, dass sie die besten Placements sammeln und in einer neuen Anzeigengruppe pro Placement (nicht die Domain, sondern direkt der Werbeplatz) integriert werden. So lassen sich mit Hilfe des Bid-Management-Systems alle Placements separat ansteuern, was die Performance deutlich erhöht. Auch hier ist das Fazit aus dem Beitrag,  dass das Testen der Parameter (Keyword Set, Adgroups, Placements etc.) die höchsten Erfolgsquoten verspricht. Eine Vorgehensweise, um die anscheinend nicht einmal die großen Player der Branche herumkommen. Die Ergebnisse, die sich dadurch erzielen lassen, äußern sich in einer Steigerung der Conversionrate zwischen 5 – 20%, wie Marc stolz den durchschnittlichen Erfolg seiner Arbeit erwähnte.

Michael Griffin ist Gründer und CEO von Adlucent, einer der führenden Retail-Marketing-Technologien und Analytics-Companys. Auch seine Vorgehensweise zur Optimierung großer Accounts ist außergewöhnlich. Zum einen zeigte er ein Beispiel, bei dem er mit Hilfe der in seiner Firma entwickelten Software die potenziellen Konsumenten segmentiert und bis auf die kleinsten Gemeinsamkeiten gruppiert, um diese dann gezielt anzusprechen. Das kann zum Beispiel die gemeinsame Postleitzahl oder das geschätzte Jahreseinkommen sein. Er erzielt mit dieser Methode ebenfalls erstaunliche Ergebnisse und stellte diese anschaulich und nachvollziehbar dar. Er zeigte auch auf, dass sich die Ansprache der Nutzer im Lauf der Zeit gewandelt hat und dies ein fortlaufender Prozess ist. Aktuell wird im SEA-Bereich vor allem auf die Suchanfrage eines Nutzers reagiert (Pull-Werbung). Diese Methode lässt sich jedoch dank der Kombination aus einer großen Datenmenge (Big Data) und komplexen Berechnungsmodellen (ähnlich wie die von Sid Shah) auf eine Pull-Strategie ausweiten, wenn man die Nutzerdaten aggregieren kann. So können Suchbegriffe identifiziert werden, die statistisch gesehen mit dem angebotenen Produkt (oder der Dienstleistung) in Verbindung stehen. Michael betonte aber, wie viele andere Speaker der Veranstaltung auch, dass es dafür nicht nur Zeit und Manpower, sondern auch der entsprechenden Datenmenge und der Bereitschaft zum Testen von neuen Optionen bedarf.

Auf der Veranstaltung waren auch noch viele weitere, sehr interessante Speaker vertreten, deren Inhalte ebenfalls tiefe Einblicke in das PPC-Geschäft offenbarten, auf die wir hier aber nicht detailliert eingehen können.

Fazit:

Die PPC Masters vermitteln stichhaltige und interessante Inhalte für Profis und Einsteiger und schaffen es zudem, diese verständlich zu transportieren. Mit so hochkarätigen Speakern wird dabei qualitatives Wissen vermittelt und praktische Anwendungsbeispiele präsentiert, die sich auch im eigenen Unternehmen umsetzen lassen. Zudem ist der gesamte Rahmen der Veranstaltung höchst lobenswert. elbmarketing freut sich bereits auf die nächste PPC Masters und weitere nationale und internationale Top-Speaker, um auch unseren Kunden neue und interessante Werbemöglichkeiten, Strategien und Best Practices mit an die Hand zu geben.