Immer noch kreisten uns die Schlagworte von Geddes aus seiner Session am ersten Tag durch unsere Köpfe: „PPC = Pay per Conversation“ – wie ein Ohrwurm aus den 90er Jahren. Frisch gestärkt mit einem guten italienischen Frühstück freuten wir uns nun schon auf den zweiten Tag der Konferenz und sind gespannt, ob auch hier solche „Ohrwürmer“ auf uns warten.
Am zweiten Tag gaben nationale und internationale Speaker Einblicke in ihre Success-Stories. Daher hat übrigens die Konferenz auch ihren Namen. Sie ist aus der Idee geboren, spannende Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten mit PPC-Passionates zu teilen sowie sich darüber im Expertenkreis auszutauschen. Insgesamt konnte man aus 24 Case-Studies auf 2 parallelen Tracks wählen. Das war gar nicht so leicht, die 12 interessantesten zu wählen.
Wir möchten euch hier von den 3 packendsten Case-Studies berichten:
Mark Irvine, Sr. Data Scientist von WordStream stellte einen interessanten Case zum Thema „Search & Social made better together“ vor. Dabei ging es um einen Anbieter von Schulausflügen im Ausland und unter anderem um die kritische Frage nach der User-Absicht hinter einem Keyword wie z.B. „Schulfahrt in X“. Hier könnten es Eltern sowie Schüler sein, die nach Ideen suchen. Die eigentliche Zielgruppe sind aber Lehrer, die eine Sammelbestellung bei dem Anbieter generieren sollten. Durch eine durchaus geschickte Verknüpfung von Audience Strategien bei Facebook („School Teachers“) und der Wiederansprache über Remarketing in Google Ads konnten Adtexte speziell auf die Absicht der User angepasst werden sowie auch die Sichtbarkeit bei den wichtigsten Begriffen gewährleistet werden. Ergebnis war ein deutlicher Uplift der Conversions im Bereich der Lehreranfragen, sowie gleichzeitig eine Verringerung des CPOs.
Sciolti, der bereits am vorigen Tag Einblicke in das Thema Google Shopping gab, stellte eine Case-Study zu Feed-Regeln im Google Merchant Center vor. Am Beispiel eines Auto-Zubehör-Retailers erläuterte er, wie er in eine nicht optimierte Shopping-Kampagnen-Struktur etwas Ordnung brachte. So erstellte er Custom Labels mit Preisangaben (0-50€; 50-129€, etc.), um diese wiederum später für Produktgruppen nutzen zu können. Er unterteilte seine Kampagnen nach Kategorie (z.B. Fußmatten), danach die Anzeigengruppen nach Marke (Chrysler, Citroen etc.) und dann in der Anzeigengruppe die entsprechende Preiskategorie als Produktgruppe. Überdies hat er mittels Feed-Regeln neue Attribute wie Material, Farbe sowie Googles Produktkategorie hinzugefügt. Außerdem wies er darauf hin, dass man manche Kategorien auch mal in Google Trends auf deren Suchvolumen prüfen sollte. Dies zeigte er an einem deutschen Beispiel: Im Feed war das Wort Fussmatte abgebildet. Als er sah, dass Fußmatten viel häufiger in Deutschland gesucht werden, ersetzte er also alle „ss“ in „Fussmatte“ durch unser „ß“ und erhielt dadurch wesentlich mehr Traffic und Conversions. Also Augen auf bei internationalen Märkten und deren Besonderheiten!
Eine weitere interessante Success-Story stellte Landing-Page Experte und Content Marketing Specialist Luca Orlandini vor. Am Beispiel eines Reiseanbieters für Reisen nach Südafrika räumte er anhand der Optimierung der Landingpage einen der wichtigsten Punkte gegen die „L’ossessione del prezzo“ (dt: „Preis-Besessenheit“) in der Reisebranche ein. Er erklärte in seiner Session die wichtigsten Schritte für eine optimale Landingpage und verdeutlichte diese an Beispielen seiner Optimierung der Landing-Page des Reiseanbieters.
Bsp.: Zu viel Angebot an Südafrika Reisen |
Bsp: USPs Maßgeschneiderte Reisen geführt von in Südafrika lebenden Experts an Routen, die kein Tourist kennt |
Bsp: warum nach Südafrika reisen und was gibt es dort zu sehen |
Bsp: Rezensionen/ Erfahrungs-berichte von bisherigen Kunden |
Bsp: Kontaktformular Nicht einfach platt „jetzt buchen“ sondern „sag mir, was dir gefällt“ |
Schließlich hat er auch angemerkt, dass Google Ads vor allem dabei geholfen hat, den „Above the fold“-Bereich der Webseite zu optimieren, da er im Rahmen von einzelnen Tests schnell Ergebnisse sehen konnte und darauf optimieren konnte.
Es ist schwierig, so viel Input von 2 Tagen zusammenzufassen. Allerdings sind hier mal ein paar Trends genannt, die wir auf jeden Fall mitgenommen haben: Das sinnvolle Automatisieren von Arbeitsschritten sowie des Bid Managements ist in vielen Vorträgen thematisiert worden. Ausruhen darauf können wir uns aber nicht. Denn je komplexer der Marketingfunnel, desto komplexer auch die Optimierung. Unsere Arbeitszeit als Account Manager wird sich auf andere Themen verlagern, z.B. Anzeigentexte. Wir wandeln gerade auf einem schmalen Grat vom CPC-Evangelisten zum Storyteller und müssen dabei versuchen, den Kunden an jedem Touchpoint im Conversion-Funnel entsprechend abzuholen und mitzunehmen. Auch das Segmentieren von Daten und Zielgruppen auf Detail-Ebene waren zentrale Themen zur Optimierung. Insgesamt werden wir wohl nächstes Jahr wieder dabei sein: wenn es heißt PPC Advertising Bolognese!
Autor: Elisa Diez – Account Managerin bei elbmarketing und SEA Spezialistin in allen operativen wie beratenden Fragen zu Google Ads und Bing ads