Was sind Product Listing Ads

Google Shopping

Google-Shopping oder auch Produktsuche ist ein Produkt-Suchdienst mit einem Datenbestand, der sich aus den Online-Shops ergibt, die ihre Produktinformationen in das Google Merchant Center (Productfeed) hinterlegt haben. Auf diesem Weg konnten Produkte noch vor kurzem kostenlos angeboten werden & Google Shopping stellte einen günstigen Traffic-Kanal da. Das Ganze allerdings in einem überschaubaren Rahmen, da nur wenige Shopbetreiber diese Möglichkeit wahrgenommen haben.

Product Listing Ads

Im Februar 2013 wurde die ursprüngliche Google Produktsuche eingestellt und durch die kostenpflichtigen Product Listing Ads (PLAs) ersetzt. Hierbei handelt es sich um Search Ads, welche mit Google AdWords geschalten werden und zusätzliche Produktinformationen wie Bild oder Preis enthalten. Auf diesem Weg will Google aus Google Shopping ein attraktives Portal für Preis- und Produktvergleiche machen und hier nur noch die PLAs zeigen, die über PPC bzw. CPC abgerechnet werden.

Wie auch für die normalen Anzeigen in der Google Suche gibt es auch ein Ranking für die PLAs. Dieses ergibt sich aus der Relevanz und des Gebotspreises. Durch dieses Vorgehen erhofft sich Google eine Qualitätsverbesserung von Google Shopping.

Bearbeitung

Durch Verknüpfung des Merchant Centers mit Google AdWords können kostenpflichtige PLAs ausgeliefert werden, wobei dieses dann unabhängig von den traditionellen Adwords Anzeigen erscheinen. Google greift hierbei auf die Produktdaten eines Online-Shops zurück, die im Merchant Center z.B. per XML Feed oder .txt Datei hinterlegt wurden. Die Auslieferung als PLA erfolgt dabei durch eine simple Verknüpfung zwischen Merchant Center und AdWords Konto.

Vorausgesetzt der Online-Shop hat bereits ein Merchant Center, kann eine PLA-Kampagne schnell gestartet werden.

  • 1. Schritt: Eintragung der AdWords Kundennummer im Merchant Center
  • 2. Schritt: ‚Anzeigenerweiterung‘ à ‚Produkterweiterung‘: Auswahl Merchant Center
  • 3. Schritt: ‚Automatische Ausrichtung‘ Produktziel anlegen (am einfachsten: alle Produkte)
  • 4. Schritt: Steuerung der PLAs durch z.B. AdWords Groups oder AdWords Labels
  • 5. Schritt: Anzeigentext (optional)
  • 6. Schritt: CPC-Gebot festlegen

Die PLAs stellen wenig Aufwand dar, da sie keine aufwändige Keyword-Recherche erfordern. Google orientiert sich für die Auslieferung an Informationen aus dem Merchant Center und entscheidet, welches Produkt am meisten Relevanz in Bezug auf eine Anfrage zeigt. Zudem können Product Listing Ads für alle Produkte ausgeliefert werden, die dort hinterlegt sind, wobei die Suchmaschine nur diejenigen Produkte zeigt, die tatsächlich gesucht und damit als relevant erachtet werden.

PLAs können in der Google Suche neben den herkömmlichen AdWords Anzeigen geschaltet werden. Mit diesem Double Serving ist es möglich in den SERPs (Short for search engine results page) eine größere Werbefläche zu erlangen. Mit der Darstellung bzw. der Größe der Bilder wird noch experimentiert, allerdings werden die Bilder wohl größer und mit dem Vermerk ‚sponsored‘ gekennzeichnet.

Die Suchanfrageberichte der PLAs können wiederrum hilfreich sein, um neue Keywords zu generieren und diese in AdWords einzubuchen. Bis jetzt waren PLAs für Online-Shops eine gute Ergänzung mit geringen Klickpreisen zu den normalen AdWords Anzeigen.

Vor- und Nachteile

Durch diesen Schritt können SEOs nicht mehr die Shopping Suche optimieren, SEAs (wie elbmarketing GbR) haben allerdings ein weiteres Tätigkeitsfeld dazu bekommen.

Laut einer Umfrage von IntelliAd  gaben 67% Prozent der Befragten (Online-Shops und Agenturen) an, dass sie Vorteile in der Änderung von Google Shopping sehen, da ihnen die kostenpflichtigen PLAs mehr Einfluss auf das Ranking bei Google Shopping ermöglichen. Zudem kann das Traffic-Volumen zukünftig besser gesteuert werden (53%). Kleine Shops werden in Zukunft besser in Nischen mitbieten können (53%) und Reportings (50%) bzw. die Transparenz bei der Buchung (27%) werden sich verbessern.

Dennoch bedeuten die Änderungen höhere Kosten für Online-Shops. Eine Berechnung von Amazon zeigt, dass Werbetreibende in den USA 130 Millionen Dollar für PLAs ausgeben müssten, um weiterhin das gleiche Traffic-Volumen zu erzielen. Weltweit sollen es sogar 270 Millionen Dollar werden. Kleinere Shops werden sich nur noch in Nischen gegen die großen Anbieter durchsetzen können, da ihnen geringeres Budget zur Verfügung steht.

Insgesamt bringt Google durch diesen Schritt Bewegung in den E-Commerce Markt und wird zukünftig vielleicht sogar den dort ansässigen Riesen E-Bay und Amazon Konkurrenz machen.

Elbmarketing meint

Dieser Schritt von Google birgt Vor- und Nachteile – Letzteres vor allem für kleinere Unternehmen mit niedrigen Margen. Vor der Einführung ist vor allem wichtig, sich mit den PLAs auseinanderzusetzen und zu testen, um auf die Änderung vorbereitet zu sein und sich so Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Quellen:
Welche Vorteile sehen Sie in den kostenpflichtigen Product Listing Ads bei den Google Shopping-Suchergebnissen? http://de.statista.com/statistik/daten/studie/234927/umfrage/vorteile-kostenpflichtiger-product-listing-ads-bei-google-shopping/, Juni 2012
RIP Google Product Search (Froogle) – What it means for the Google and the e-commerce Industry , http://www.amazonstrategies.com/2012/05/rip-google-product-search-froogle-what-it-means-for-the-google-and-the-e-commerce-industry.html
Google Shopping: Änderungen bei Product Listing Ads werden mehrheitlich positiv gesehen, http://www.intelliad.de/blog/umfrage-google-shopping-product-listing-ads.html